Schatten der Angst by Lena Diaz

Schatten der Angst by Lena Diaz

Autor:Lena Diaz [Diaz, Lena]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Roman
Herausgeber: VGS Egmont
veröffentlicht: 2012-12-14T23:00:00+00:00


13

»Na toll. Man sollte denken, dass hier gelegentlich mal jemand sauber macht«, sagte Riley. Seine Lippen kräuselten sich vor Abscheu, als er eine weggeworfene Fast-Food-Tüte aus dem Weg kickte und über eine Ameisenstraße hinwegstieg, die zu einem undefinierbaren, klebrigen Haufen auf dem fleckigen Betonboden führte.

Die Überwachung von Bransons Wohnung hatte endlich zum Erfolg geführt. Pierces Männer hatten angerufen, um zu melden, dass Branson vor weniger als einer Stunde in seinem Apartment aufgetaucht war. Pierce, Riley und Logan hofften, ihn dort überrumpeln zu können.

Pierce, der hinter Riley herging, blieb stehen, um sich den Schuh an einer Bordsteinkante zu säubern. Logan fragte nicht nach, in was Pierce getreten war, denn er konnte sich eine ganze Reihe unangenehmer Dinge vorstellen, die es gewesen sein konnten.

Riley klopfte an die verrostete Wohnungstür, die einstmals weiß gewesen war und die jetzt eine Mischung aus abblätternder, sich gelb verfärbender Farbe und schmierigen schwarzen Handabdrücken zeigte. Er wischte sich ostentativ die Hände an den Hosen ab, als könnte er damit die Keime loswerden, die er sich an der Tür eingefangen haben mochte. Logan warf ihm einen warnenden Blick zu.

Knirschend öffnete sich die Tür, und sie wurden von einem zerzausten Frank Branson begrüßt. Seine Augen waren blutunterlaufen, und die Bartstoppeln in seinem Gesicht waren mehrere Tage alt. Die Baumwollshorts und das weiße T-Shirt, das er trug, waren zwar hoffnungslos zerknittert, schienen aber wenigstens sauber zu sein.

Logan widerstand dem Drang, dem Mann die Faust in das Gesicht zu rammen, und streckte ihm stattdessen die Hand entgegen. »Mr Branson, ich bin Chief Richards.«

Branson beäugte seine Hand, als handelte es sich um eine giftige Schlange. »Was wollen Sie?«

Logan war ziemlich erleichtert, dass er Branson nicht die Hand schütteln musste. »Wir würden Ihnen gern ein paar Fragen stellen und dachten, es wäre bequemer, bei Ihnen vorbeizuschauen, als Sie aufs Revier zu schleifen. Dürfen wir hereinkommen?«

Branson schürzte die Lippen, als er die kaum verhüllte Drohung in Logans Worten erfasste, genau wie Logan beabsichtigt hatte. Er plante ohnehin, Branson zum Revier zu zitieren, um seine Fingerabdrücke zu nehmen, doch er wollte sich auch gern seine Wohnung ansehen und herausfinden, ob der Mann dumm genug war, Beweismaterial herumliegen zu lassen. Es würde ihnen viel Zeit ersparen, wenn Branson sie ohne Durchsuchungsbefehl hereinließ.

Branson zuckte mit den Achseln und ließ die Tür offen stehen, als er sich in die Wohnung zurückzog und in einen Vinylsessel fallen ließ, der vor einem winzigen Fernseher stand.

Er machte sich nicht die Mühe, den Fernseher abzuschalten, der gerade eine Wiederholung von CSI Miami zeigte. Logan dachte bei sich, dass es merkwürdig war, dass der Vater eines Mordopfers sich so etwas ansah, doch er wusste, dass auch Amanda diese Serie mochte, und sie hatte bei Gott genug Gründe, die dagegen sprachen. Menschen waren kompliziert.

Das Apartment bestand aus einer kleinen Küche, die durch einen Küchentresen aus rissigem Kunststoff vom Wohnzimmer abgetrennt war. Es gab zwei weitere Türen, und Logan vermutete, dass sie in das Bad und das Schlafzimmer führten. Das Apartment war kaum größer als eine Einzimmerwohnung, doch im Wohnzimmer war weder ein Bett noch ein Futon zu sehen, auf dem Branson hätte schlafen können.



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